Corporate Carbon Footprint (CCF)
Was ist ein Corporate Carbon Footprint (CCF)?
Der Corporate Carbon Footprint (CCF) misst die gesamten Treibhausgasemissionen (THG), die durch die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens entstehen, einschließlich der direkten Emissionen und der indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie oder aus vor- und nachgelagerten Prozessen. Durch eine umfassende Erfassung dieser Emissionen können Unternehmen Verbesserungspotenziale erkennen und Reduktionsziele festlegen.
Standards für den Corporate Carbon Footprint
Um Konsistenz und Vergleichbarkeit bei der Bewertung von Treibhausgasemissionen zu gewährleisten, wurden einige anerkannte Standards wie das Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder ISO 14064 eingeführt. Sie erleichtern die Berichterstattung und ermöglichen es Organisationen, ihre Fortschritte bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen zu verfolgen.
Von der Relevanz zur Anforderung - Berichtspflicht für Treibhausgase
CCFs sind entscheidend für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, z. B. in CSR-Berichten und bei der Offenlegung von Treibhausgasemissionen. Darüber hinaus sind bestimmte Unternehmen verpflichtet, CCFs durchzuführen. So schreibt beispielsweise die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) vor, dass große Unternehmen Informationen zu Umweltfragen, einschließlich Treibhausgasemissionen, offenlegen müssen.
Vorteile des Corporate Carbon Footprints
Umweltauswirkungen minimieren
Durch die Quantifizierung von Emissionen in allen Geschäftsbereichen und Lieferketten können Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck minimieren, Klimawirkungen abmildern und globale Klimabemühungen unterstützen.
Einhaltung von Vorschriften
Eine wachsende Zahl von Initiativen, wie die CSRD der EU, die SEC Climate Disclosure in den USA oder die SECR im Vereinigten Königreich, verpflichten Unternehmen dazu, ihren CO2-Fußabdruck zu messen, offenzulegen und zu reduzieren.
Kundenanforderungen erfüllen
Die Offenlegung der Emissionen wird der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Produkten gerecht, schafft Vertrauen bei umweltbewussten Kunden und generiert so einen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen.
Verbesserung des Image
Unternehmen, die sich für den Umwelt- und Klimaschutz engagieren, heben sich durch Carbon Footprinting als Branchenführer ab und gewinnen das Vertrauen von Kunden, Investoren und der Öffentlichkeit.
Kosteneinsparungen
Durch die Ermittlung von Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung und die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen können Unternehmen ihre Stromrechnungen senken, Abfälle minimieren und Prozesse effizienter gestalten.
Zugang zu Kapital
Bemühungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen ermöglichen es Unternehmen, zunehmend Investitionen und Investoren anzuziehen, günstige Kreditkonditionen zu erhalten und den Unternehmenswert zu steigern.
Die 3 Scopes der Treibhausgasemissionen
Das Verständnis der Kategorisierung von Treibhausgasemissionen (THG) ist für Organisationen unerlässlich. Das GHG-Protokoll gibt einen Rahmen für die Einteilung der Emissionen in drei Bereiche (Scopes) vor.
Scope 1-Emissionen:
Die direkten Emissionen (Scope 1) stammen aus Quellen, die dem Unternehmen gehören oder von ihm kontrolliert werden, wie z. B. die Verbrennung von Brennstoffen, Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe zum Heizen vor Ort oder Prozessemissionen aus chemischen Reaktionen, wie z. B. bei der Zementherstellung.
Scope 2-Emissionen:
Scope 2-Emissionen sind indirekte Emissionen, die mit der Erzeugung von zugekaufter Energie, Wärme oder Dampf verbunden sind.
Scope 3-Emissionen:
Scope 3-Emissionen sind indirekte Emissionen im Zusammenhang mit vor- und nachgelagerten Aktivitäten, wie z. B. Gewinnung, Produktion und Transport von eingekauften Materialien oder Vertrieb und Nutzung durch den Kunden.
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Bestehende Standards für die Berechnung eines CCF
Weltweit haben sich zwei Standards für die Berechnung des Carbon Footprints von Unternehmen etabliert:
- GHG-Protokoll
Der GHG Protocol Corporate Standard, eine Abkürzung für Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard, wurde in den 1990er Jahren vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt. Er bietet Unternehmen eine umfassende Anleitung zur Messung und Verwaltung ihrer Treibhausgasemissionen. Es werden Grundsätze und Methoden für die Bilanzierung von Unternehmens- und Produktlebenszyklen dargelegt.
- ISO 14064
Diese internationale Norm legt Grundsätze und Anforderungen für die Quantifizierung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen, aber auch für die Beseitigung dieser Emissionen fest. Sie besteht aus drei Teilen: Teil 1 befasst sich mit der Quantifizierung und Berichterstattung auf Organisationsebene, Teil 2 behandelt Projekte zur Emissionsreduzierung oder zur Verbesserung der Emissionsreduzierung, und Teil 3 enthält Leitlinien für die Validierung und Verifizierung. Somit bietet ISO 14064 die Grundlage für die Entwicklung einer effektiven Klimastrategie.
Während das GHG-Protokoll einen breiteren, flexibleren Rahmen bietet, der für freiwillige Angaben beliebt ist, liefert ISO 14064 einen strukturierten, standardisierten Ansatz, der sich für Zertifizierungs- und Compliance-Zwecke eignet.
Was ist das Carbon Disclosure Project (CDP)?
Das Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine im Jahr 2000 in London gegründete globale gemeinnützige Organisation, die Unternehmen, Städten, Staaten und Regionen hilft, ihre Umweltauswirkungen zu messen und offenzulegen. Es bietet eine umfassende Berichtsplattform für die Verfolgung von Daten zum Klimawandel, zur Wassersicherheit und zur Abholzung von Wäldern. Durch die Erleichterung einer transparenten Berichterstattung und einer fundierten Entscheidungsfindung fördert das CDP die Nachhaltigkeit und ermutigt Organisationen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Jedes Jahr sammelt das CDP Daten und Informationen zu CO2-Emissionen, Klimarisiken und den Reduktionszielen und -strategien von Unternehmen durch standardisierte Fragebögen, die freiwillig im Auftrag von Investoren durchgeführt werden.
Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele (SBTi)
Die Science-Based Targets Initiative (SBTi) ist eine gemeinsame Initiative von CDP, dem United Nations Global Compact, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Sie soll Unternehmen dabei helfen, Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasen festzulegen, die mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft übereinstimmen, um die globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, wobei der Anstieg auf 1,5°C begrenzt werden soll. SBTi bietet einen klaren Weg für Unternehmen, ihre Emissionen durch wissenschaftlich fundierte Zielvorgaben zu reduzieren, und fördert so mehr Klimamaßnahmen und Rechenschaftspflicht der Unternehmen.
Was ist das Climate Registry (TCR)?
Das Climate Registry (TCR) ist eine gemeinnützige Organisation, die eine standardisierte Berichterstattung und Überprüfung von Treibhausgasemissionen für Unternehmen, Regierungen und Organisationen in ganz Nordamerika anbietet. TCR wurde 2007 von den US-Bundesstaaten und den kanadischen Provinzen und Territorien gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, eine einheitliche und transparente Messung von Emissionen zu fördern, um Klimaschutzmaßnahmen und die Entwicklung von Strategien zu unterstützen. TCR bietet ein umfassendes System zur Verfolgung und Verwaltung von Treibhausgasdaten, das Unternehmen bei der Festlegung von Emissionsreduktionszielen und der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen unterstützt.
Ist die Offenlegung von Daten über Treibhausgasemissionen für Unternehmen verpflichtend?
Die Offenlegung von Treibhausgasemissionen wird für Unternehmen in immer mehr Ländern der Welt zur Pflicht. Derzeit gibt es diese Vorschrift in etwa 40 Ländern, darunter das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko, Australien, Japan, die Europäische Union und Südafrika. Diese Vorschriften betreffen nicht nur inländische Unternehmen, sondern oft auch Unternehmen, die ihre Produkte in diesen Ländern vertreiben.
CO2-Bilanzierung in Europa
In Europa müssen alle an einem EU-regulierten Markt notierten und kapitalmarktorientierten Unternehmen sowie Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften (auch wenn sie nicht börsennotiert sind) mit 500 oder mehr Mitarbeitern erstmals ab 2025 für das Geschäftsjahr 2024 im Rahmen der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Europäischen Union (CSRD) über ihre Treibhausgasemissionen berichten.
Die von der Europäischen Kommission im November 2022 umgesetzte CSRD ersetzt und verbessert die Richtlinie über die nichtfinanzielle Berichterstattung (NFRD), indem sie umfassendere Berichtskriterien einführt und den Umfang der Unternehmen, die diese einhalten müssen, ausweitet, einschließlich der Emissionen aus der Wertschöpfungskette (Scope 3).
Die Klimarelevante Offenlegungsvorschriften der SEC (US)
Die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) hat ab dem 6. März 2024 Vorschriften erlassen, die sowohl inländische als auch ausländische Unternehmen verpflichten, umfassende klimabezogene Angaben in ihre Registrierungserklärungen und regelmäßigen Berichte aufzunehmen. Diese Regeln gelten für öffentliche Unternehmen und öffentliche Angebote.
Streamlined Energy and Carbon Reporting (SECR) im Vereinten Königreich
Die Richtlinie Streamlined Energy and Carbon Reporting (SECR), die im April 2019 in Großbritannien eingeführt wurde, verlangt von Unternehmen, Daten über Energieverbrauch und Kohlenstoffemissionen in ihre Jahresberichte aufzunehmen. Ziel ist es, die Berichterstattungspflichten auf ein breiteres Spektrum von Unternehmen auszuweiten und Energieeffizienzmaßnahmen zu fördern. Die Einhaltung der SECR-Richtlinie ist für große Unternehmen, börsennotierte Unternehmen und Partnerschaften mit beschränkter Haftung (LLPs) verpflichtend.
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